NOCH FRAGEN?
Hier kommt etwas in eigener Sache, das mir sehr am Herzen liegt:
Filmemacher Olaf Levin und Kommunikations-Experte Thomas Beyer lassen sich in ihrem Podcast „Fragen über Fragen!“ auf ein sehr persönliches Experiment ein. Dieser Gedankenaustausch unter Freunden plädiert für den wohlwollenden Dialog und ist auch ein Statement gegen den visuellen Overkill.
Warum fasziniert euch dieses Format?
Olaf: Podcasts sind wahrscheinlich DIE Rettung für Social Media, wo es sich selten um persönliche Beziehungen dreht. Beim Podcast reden Menschen wieder miteinander. Auch wenn es manchmal nur seichte Kost ist. Man lernt wieder zu- zuhören – eine Chance für eine bessere Kommunikation. Außerdem sind Podcasts in unserer vereinsamten Zeit eine gute Möglichkeit, wieder mehr am Leben und den Gedanken von anderen Menschen teilzunehmen. Podcasts sind Allrounder: Sie können Leute zum Lachen und zum Nachdenken bringen.
Thomas: Podcasts sind genau die richtige Antwort auf den visuellen Overkill unserer Zeit. Wo sonst kann man problem- los in die Gedankenwelten anderer Menschen und Generationen eintauchen? Erst mal zuhören, statt sich sofort abzugrenzen, ist deutlich besser als zu spalten. Und Podcasts wären wahrscheinlich ein faszinierender Pool für Außerirdische. Einmal durchscannen, und sie wüssten relativ viel über einen großen Teil der Menschheit. Was das über unseren Stand der Zivilisation aussagt, lassen wir mal im Raum stehen.
Euer Thema sind Fragen. Was begeistert euch daran?
Thomas: Fragen sind etwas Existenzielles, und das Spektrum ist riesig: von tiefgründig bis oberflächlich, von Tabu-Fragen über psychologische Fragestellungen bis zu Sinnfragen. Wir widmen uns bestimmten Themen, denken laut und tauschen uns darüber aus. Im ersten Podcast haben wir uns Gedanken darüber gemacht, was die ersten Fragen sein könnten, die sich Menschen stellen und ob es Fragen gibt, die uns ein Leben lang begleiten.
Olaf: Uns geht es mehr um die Fragen als um die Antworten. Aber wir können uns darüber Gedanken machen, warum wir fragen, was wir fragen, wo wir fragen, wie wir fragen, wen wir fragen, wann wir fragen. Das ist schon mal spannend. Außerdem holen wir uns zu bestimmten Themen Experten ins Boot. Das wird beispielsweise eine Psychologin sein und ein Lehrer, ein Gehirnforscher und eine Beamtin vom BKA. Sobald man sich intensiver mit Fragen auseinandersetzt, spürt man, wie komplex und faszinierend das Thema ist.
Was versprecht ihr euch von euren Plauderstunden?
Olaf: Wir schauen häufig in eine ähnliche Richtung, nehmen aber auch vieles aus unterschiedlichen Perspektiven wahr. Darüber tauschen wir uns aus. Bestimmte Dinge klären sich, neue Fragen werden aufgeworfen, wir lernen uns noch besser kennen. Beim Zuhören und Sprechen entsteht plötzlich etwas Spannendes. Das tun wir ohnehin regelmäßig, aber ohne Podcast wären viele Gedanken verloren. Für uns ist das Ganze ein Experiment – und zwar ein sehr persönliches.
Thomas: Absolut. Wir experimentieren und schauen, was entsteht. Ist es nicht eine coole Sache, eine Frage zum Anlass zu nehmen, um mit einem guten Freund in einen Flow zu kommen? Gedanken hin und her zu werfen und sich davon gegenseitig inspirieren zu lassen? Wenn andere Leute interessante Impulse daraus ziehen können oder sie einfach nur eine gute Zeit beim Zuhören haben, dann würde uns das sehr freuen.
Hier könnt ihr unserem Podcast z. B. folgen:
https://open.spotify.com/show/6BkUcLrpv299w1u7SCEL9t
https://podcasts.apple.com/us/podcast/fragen-über-fragen/id1644321643
September 2022, weltraum, Foto: Janina Snatzke
Website der Filmproduktionsfirma von Olaf Levin
