LOVE BRANDS

Werte wie Vertrauen und Verlässlichkeit haben in unsicheren Zeiten Hochkonjunktur. Wie ein Fels in der Brandung geben sie klare Orientierung. Das gilt für zwischenmenschliche Beziehungen ebenso wie für Unternehmen. Hier punkten die Marken, die eine Geschichte haben und Geschichten erzählen können. Auf Basis ihrer Historie gelingt es diesen Unternehmen besonders gut, eine tragfähige, stabile Brücke zum Kunden zu bauen. Die Kunst dabei: die Ausrichtung im Heute mit dem Erbe (Heritage) von gestern authentisch zu verknüpfen. Kooperationen schaffen Synergien und können helfen, die eigene Marke zu stärken.

WIE FUNKTIONIERT EINE LOVE BRAND?

Wer begeistern will, muss ein Feuer entfachen und dafür sorgen, dass die Menschen ringsherum die Flamme weitertragen. Genau dieser Effekt unterscheidet eine „Love Brand“ von einer beliebigen Marke. „Love Brands sind Marken, die eine derart starke Anziehungskraft auf Kunden, Konsumenten und Fans ausüben, dass sie nicht nur gegenüber anderen Marken bevor- zugt, sondern sogar ‚geliebt‘ werden“, erläutern die Markenstrategen von Brand-Trust. Als typische Love Brands gelten zum Beispiel Apple, Porsche, Louis Vuitton, L’Oréal, Lego, Nutella und Asics. Das Schöne: Freunde, Konsumenten und Fans verzeihen ihrer Lieblingsmarke sogar Fehler, bleiben ihrer „Liebe“ im Idealfall ein Leben lang treu und machen selbst die beste Werbung. Die hohe persönliche Identifikation mit den Markenkernwerten ist im Zweifel sogar wichtiger als ein Preisvorteil. Reine Vertrauenssache also. Allerdings warnen die Brand- Trust-Markenexperten auch zur Vorsicht: „Anders als bei einer zwischenmenschlichen, bedingungslosen Liebe handelt es sich bei der Liebe zwischen Fan und Love Brand um eine egoistische. Wer keinen echten Mehrwert bietet, sich nicht durch einen individuellen Markencharakter hervorhebt und es versäumt, für ein positives Kundenerlebnis zu sorgen, wird den Status der Love Brand niemals erreichen.“

DER WEG ZUR LIEBLINGSMARKE

Kevin Roberts, ehemaliger Chief Executive Officer der Werbeagentur Saatchi & Saatchi, gilt als Erfinder der Idee von Lovemarks. In seinem Buch

„Lovemarks-Effekt“ stellte er 2004 die Theorie auf, dass es vor allem drei Faktoren sind, die Marken zu Love Brands machen:

  • Mystery (Mystik): Erzählt die Marke eine Geschichte? Inspiriert ihr Storytelling den Konsumenten und verleitet ihn vielleicht sogar zum Träumen?

  • Sensuality (Sinnlichkeit): Ist die Marke mit den Sinnen erfassbar? Hat sie einen eigenen Sound, ein typisches Aussehen oder eine bestimmte Haptik?

  • Intimacy (Intimität): Ist es dem Kunden möglich, eine emotionale Beziehung durch Empathie, Leidenschaft und Hingabe zur Marke aufzubauen?

November 2022: Wolfsburg Plus,

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